Die Wichtigkeit der Datenverknüpfung im Produktportfolio-Management für eine ganzheitliche Sicht
Dieser Artikel bietet einen praktischen Ansatz, um die Datenverknüpfung im Kontext des Produktmanagements zu optimieren. Er beleuchtet, wie...
8 Min. Lesezeit
Wladimir Tomm, Co-Founder Oct 29, 2024 6:41:34 PM
In der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt ist die Optimierung des Produktportfolios entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Die Produktportfolio-Optimierung bedeutet, das Angebot eines Unternehmens so zu strukturieren, dass die Produkte mit dem höchsten Wert und der größten Rentabilität im Fokus stehen. Doch die simple Anwendung einer ABC-Analyse reicht längst nicht mehr aus, um den heutigen Marktanforderungen gerecht zu werden. Mit modernen Datenquellen wie ERP-, CRM- und CPQ-Systemen lassen sich weitaus tiefere Einblicke gewinnen, um das Produktportfolio noch effizienter zu optimieren.
Die ABC-Analyse gilt als eine der einfachsten und am häufigsten genutzten Methoden, um Produkte in einem Portfolio zu bewerten und zu priorisieren. Sie basiert auf dem Pareto-Prinzip - auch bekannt als 80/20-Regel - und teilt Produkte in drei Kategorien ein:
Eine ABC-Analyse bietet eine schnelle und einfache Möglichkeit, das Produktportfolio zu strukturieren und die wichtigsten Produkte zu identifizieren, die eine genauere Untersuchung verdienen. Sie liefert damit einen soliden Ausgangspunkt für tiefergehende Portfolioanalysen und Optimierungen. Ihre Fokussierung auf Kennzahlen wie Umsatz, Absatzmenge oder Deckungsbeitrag greift jedoch zu kurz, um eine umfassende Portfolio-Optimierung zu erreichen. Faktoren wie Kundenbedürfnisse, Markttrends und strategische Rollen von Produkten, z. B. als „Türöffner“ oder Ergänzungsprodukte, bleiben unberücksichtigt.
Allein die Erweiterung der Produktportfolio-Analyse um eine zweite Dimension - neben den Produkten auch die Kundenkategorisierung nach ABC - verdeutlicht die Limitierung einfacher Analysen. Diese zweidimensionale ABC-Matrix kombiniert die wirtschaftliche Bedeutung einzelner Produkte mit den spezifischen Bedürfnissen und Verhaltensweisen der Kunden. So entsteht eine differenzierte Übersicht, die gezielt aufzeigt, wo Optimierungspotenziale im Kunden- und Produktportfolio liegen.
Die Betrachtung der Kundenperspektive ist entscheidend, um ein umfassendes Verständnis der Markt- und Kundenbeziehungen zu entwickeln. Durch die Klassifizierung von Kunden nach ihrem Wert und ihren Bedürfnissen gewinnen Unternehmen tiefere Einblicke in das Kaufverhalten und die Präferenzen ihrer Zielgruppen. Dies ermöglicht eine gezielte Ansprache, die Optimierung von Kundenbeziehungen und die Identifikation von Wachstumschancen, was letztlich zu einer effektiveren Ressourcennutzung und strategischen Entscheidungsfindung führt.
Wesentliche Aspekte der Betrachtung der Kundenperspektive sind:
Die Analyse der Wechselwirkungen zwischen Kunden und Produkten eröffnet Unternehmen wertvolle Einblicke, die eine gezielte Optimierung ihrer Strategien ermöglichen. Durch die Gegenüberstellung dieser beiden Dimensionen können Unternehmen erkennen, wie sich das Kaufverhalten und die Präferenzen ihrer Kunden auf das Produktangebot auswirken. Diese differenzierte Sichtweise hilft dabei, maßgeschneiderte Ansätze für jede Kundengruppe zu entwickeln und gezielt Ressourcen einzusetzen.
Die folgende Übersicht zeigt, wie verschiedene Kombinationen von Produkten und Kunden dazu beitragen können, strategische Entscheidungen zu treffen:
Die zweidimensionale Analyse eröffnet eine differenzierte Perspektive auf das Produktportfolio und die Kundenbeziehungen. Dies ermöglicht eine erste fundiertere Entscheidungsfindung und effektivere Strategien zum Produktportfolio. Trotz der wertvollen Einblicke, die die Gegenüberstellung von Kunden und Produkten bietet, reicht auch diese Analyse nicht aus, um eine umfassende Strategieentwicklung zu gewährleisten. Eine solche Betrachtung berücksichtigt primär die externen Aspekte - das, was gekauft wird und von wem. Wichtige Faktoren wie Synergien, Cross-Selling-Effekte und die Dauer im Lebenszyklus der Produkte bleiben dabei unberücksichtigt.
Die Analyse zeigt zwar, welche Produkte von welchen Kunden bevorzugt werden, lässt jedoch die komplexen Wechselwirkungen innerhalb der Unternehmensstrukturen außer Acht. Genau hier entsteht die eigentliche Komplexität. Effiziente Ressourcennutzung und die Maximierung von Synergieeffekten sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.
Ein umfassendes Verständnis der internen Prozesse, der Zusammensetzung des Produktportfolios und der Kundenbeziehungen ist notwendig, um strategische Entscheidungen zu treffen, die nicht nur kurzfristig, sondern auch nachhaltig wirken. Nur wenn Unternehmen sowohl externe Marktbedingungen als auch interne Strukturen in ihre Analysen einbeziehen, können sie die vollen Potenziale ausschöpfen und eine effektive, integrierte Strategie entwickeln.
Während die ABC-Analysen (ein- oder zweidimensional) einen guten Einstieg bieten, ermöglichen zahlreiche weitere Ansätze eine wesentlich fundiertere Optimierung des Produktportfolios. Dabei spielen verschiedene Datenquellen eine entscheidende Rolle; insbesondere das ERP-System legt das Fundament, auf dem weitere Analysen aufbauen.
Im Folgenden die wichtigsten Systeme für das Produktportfolio-Management:
Leseempfehlung: In unserem Artikel Moderne Produktportfolio-Analysen für datenbasiertes Portfoliomanagement wird erläutert, wie datenbasierte Portfolioanalysen unerlässlich sind, um den komplexen Anforderungen des modernen Marktes zu begegnen.
Angesichts der umfangreichen Daten, die aus ERP-, CRM- und CPQ-Systemen gewonnen werden, können diese hervorragend im Anwendungsfall eines strukturierten Phase-Out-Prozesses von Produktvarianten eingesetzt werden. Die Produktinformationen aus den IT-Systemen können entscheidend dazu beitragen, eine gezielte Optimierungsanalyse zu entwickeln, die es Unternehmen ermöglicht, ineffiziente Produkte systematisch zu identifizieren und das Portfolio gezielt verschlanken.
Für den Phase-Out-Prozess einer Produktvariante, -gruppe oder -familie bieten folgende Metriken wertvolle Orientierung:
Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass die Berücksichtigung dieser Kriterien eine vielseitige Herausforderung darstellt. Es existiert eine Vielzahl an Kriterien, und ihre Relevanz kann je nach Unternehmen stark variieren. Daher ist es nicht immer sinnvoll, alle Faktoren in die Analysen und Optimierungsprozesse einfließen zu lassen. Was für das eine Unternehmen entscheidend ist, gilt möglicherweise nicht für ein anderes. Dennoch gibt es gewisse Standards und bewährte Praktiken, die als Grundlage dienen können, um eine fundierte Entscheidungsfindung zu unterstützen und die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens zu berücksichtigen.
Die effektive Nutzung der Daten aus ERP-, CRM- und CPQ-Systemen kann durch den Einsatz von Entscheidungsbäumen dazu beitragen, das Produktportfolio vollständig und umfassend zu optimieren. Entscheidungsbäume sind eine Form der Datenanalyse, die es Unternehmen ermöglicht, komplexe Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren zu erkennen und so die Unternehmenskomplexität zu reduzieren.
So funktioniert es:
In diesem beispielhaften Vorgehen wird der Phase-Out-Anwendungsfall unter Verwendung von Daten aus dem ERP-System betrachtet. Die Einteilung in die Kategorien High Runner Product, Co-Product und Red Product findet auch in diesem Kontext Anwendung. Nachfolgend sind die Schritte zur Identifizierung von Auslaufkandidaten aufgeführt:
Diese strukturierte Vorgehensweise ermöglicht es Unternehmen, eine für sie passende Analyse mit relevanten Kriterien zum Phase-Out von Produktvarianten zu etablieren. Durch diese systematische Herangehensweise können Unternehmen gezielt ineffiziente Produkte identifizieren und ihr Portfolio effektiv bereinigen.
Eines der wichtigsten Prinzipien bei der Produktportfolio-Optimierung ist die Individualität der Lösungsansätze. Es gibt keine universelle Methode, die auf jedes Unternehmen passt. Die Wahl der richtigen Logik hängt von der Branche, der Unternehmensgröße, den verfügbaren Daten sowie den spezifischen Zielen ab.
Die Herausforderung besteht darin, die richtigen Daten zu nutzen und die passende Logik zu finden, die zu den strategischen Zielen des Unternehmens passt.
Hierbei kann es sinnvoll sein, Experten zu konsultieren und spezialisierte Softwarelösungen für das Produktportfolio-Management, wie beispielsweise das von MYNR, zu nutzen. Aufgrund der umfangreichen Datenmengen, die in modernen Unternehmen anfallen, ist der Einsatz von Software notwendig, um diese effizient zu analysieren und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. MYNR verknüpft gezielt produktzentrische Daten, um das Produktportfolio mithilfe von Daten aus unterschiedlichen Systemen zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Diese Methodik nennt sich Product Mining.
Weitere Informationen finden Sie in dem Guide zu Product Mining.
Die Zeiten, in denen eine einfache ABC-Analyse ausreichte, um das Produktportfolio zu optimieren, sind vorbei. In der heutigen datengetriebenen Geschäftswelt ist eine tiefere Analyse erforderlich, um den wahren Wert eines Produkts zu erkennen. ERP-, CRM- und CPQ-Daten bieten wertvolle Einblicke für diese Optimierung. Jedes Unternehmen muss jedoch die passende Methodik finden, die seinen Zielen und Rahmenbedingungen entspricht.
Eine maßgeschneiderte, datengetriebene Produktportfolio-Optimierung ist entscheidend für den Wettbewerbserfolg. Durch die Optimierung des Produktportfolios erhöhen Sie nicht nur die Effizienz, sondern stärken auch Ihre Marktposition langfristig. In einer Zeit wachsender Unsicherheiten, wie volatile Märkte und steigende Kundenanforderungen, wird die Fähigkeit zur datenbasierten Entscheidungsfindung zur Voraussetzung für die Resilienz und den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens.
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